MPU (Idiotentest)

Was ist eine MPU?

Eine MPU ist eine medizisch-psychologische Untersuchung, die der Fahrerlaubnisbehörde zur Überprüfung dient, ob die untersuchte Person geeignet ist zum Führen von Kraftfahrzeugen.

Wann wird eine MPU angeordnet?

Eine MPU wird angeordnet, wenn Zweifel an der Eignung des Betroffenen zum Führen von Kraftfahrzeugen bestehen. Diese Zweifel können aus ganz unterschiedlichen Gründen entstehen. Eine MPU wird zwingend angeordnet gemäß § 13 FeV, wenn im Straßenverkehr ein Fahrzeug mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille oder mehr geführt wurde. Ferner wenn es zu wiederholten Zuwiderhandlungen im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluß gekommen ist, auch wenn diese mit einer geringeren Blutalkoholkonzentration verbunden waren.

Eine MPU wird ferner zwingend angeordnet gemäß § 4 Absatz 10 StVG, wenn die Fahrerlaubnis entzogen wurde, weil für den Betroffenen 18 Punkte oder mehr im Verkehrszentralregister eingetragen waren.

Eine MPU kann auch angeordnet werden, wenn ein Fahrzeug im Straßenverkehr geführt wurde unter Einfluss von Betäubungsmitteln oder Arzneimitteln, § 14 FeV.

Was wird bei der MPU untersucht?

Es wird untersucht, ob der Betroffene zukünftig erneut ein Fahrzeug unter Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder Betäubungsmitteln führen wird oder ob der Betroffene erneut gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen verstoßen wird. Im medizinischen Teil der Untersuchung wird der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen untersucht. Bei Verdacht auf Alkoholabhängigkeit oder Drogenkonsum werden Blutuntersuchungen oder Urinuntersuchungen vorgenommen zur Überprüfung, ob in der Vergangenheit Alkohol oder Drogen konsumiert wurden. Im psychologischen Teil der Untersuchung wird der Lebenslauf des Betroffen besprochen, ferner der Beruf, Familienstand und Trinkgewohnheiten oder Gewohnheiten zum Drogenkonsum. Dann werden der Ablauf und die Ursachen der Verstöße gegen Straßenverkehrsgesetze besprochen. Das Gespräch mit dem Psychologen dauert etwa 10-30 Minuten.

Wann fällt das Gutachten positiv aus?

Zunächst muss der medizinische Teil ergeben, dass in den vergangenen Monaten kein Alkohol- oder Drogenkonsum erfolgt ist. Dies ist ggf. auch durch regelmäßige Blutuntersuchungen oder Urinuntersuchungen des Hausarztes aus den vergangenen Monaten nachzuweisen. Der psychologische Teil muss ergeben, dass der Betroffene sich kritisch mit seinem Verhalten auseinander gesetzt hat. Der Betroffene sollte sein eigenes Fehlverhalten erkannt haben und sollte eine Verhaltensänderung eingetreten sein. Das gegenüber früher veränderte Verhalten sollte ausführlich dargestellt werden. Bei Alkohol- oder Drogenproblematik sollte der Betroffene erkannt haben, bei welchen Gelegenheiten und warum er zu Alkohol oder Drogen gegriffen hat und anschließend gefahren ist. Er sollte eine Strategie entwickelt haben, um dies künftig zu vermeiden.

Der Psychologe muss zu dem Ergebnis gelangen, dass ein verändertes Verhalten vorliegt und der Betroffene nicht erneut gegen straßenverkehrsrechtliche Vorschriften verstoßen wird.

Was passiert mit dem MPU-Gutachten, nachdem es erstellt wurde?

Die Begutachtungsstelle wird häufig das Einverständnis des Betroffenen einholen wollen, das Gutachten direkt an die Fahrerlaubnisbehörde weiter zu leiten. Dem sollte keinesfalls zugestimmt werden. Falls das Gutachten negativ ausfällt, kann es günstiger sein, das Gutachten der Fahrerlaubnisbehörde nicht vorzulegen. Der Betroffene sollte das Gutachten zunächst selbst – ggf. mit Hilfe seines Rechtsanwaltes – überprüfen. Anschließend kann das Gutachten der Fahrerlaubnisbehörde vorgelegt werden, wenn es positiv ausfällt. Ansonsten sollte es nicht vorgelegt werden und der Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis sollte ggf. zurückgenommen werden und später ein erneuter Antrag gestellt werden.

Wie kann man sich auf eine MPU vorbereiten?

Es sind zahlreiche Bücher zur Vorbereitung erschienen. Es kann sinnvoll sein, zur Vorbereitung ein entsprechendes Buch zu lesen. Es werden von verschiedenen Veranstaltern kostenpflichtige Kurse zur Vorbereitung angeboten. Es kann sinnvoll sein, einen Vorbereitungskurs zu absolvieren. Allerdings sind nicht alle Anbieter von Vorbereitungskursen seriös. Es sollten daher verschieden Angebote geprüft und verglichen werden. Eine Vorbereitung kann auch durch einen Rechtsanwalt erfolgen.

Bei Alkoholproblematik sollte so früh wie möglich mit dem Alkoholkonsum aufgehört werden und dies kann durch regelmäßige Blutuntersuchungen durch den Hausarzt nachgewiesen werden.

Was kostet eine MPU?

Je nach Umfang der MPU betragen die durchschnittlichen Kosten etwa 350,00 € bis 450,00 €.

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